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Die Geschichte des Großeicholzheimer Berches

Seit mehreren Generationen lebten in Großeicholzheim Juden.
So war es selbstverständlich dass die Großeicholzheimer
Bäcker, damals drei an der Zahl, unter Ihnen der „Fritze Beck“
das Festtagsbrot der Juden, den „Berches“ backen durften.

Berches, Barchos oder Barchat, so nennen die Juden ihr Brot
für den Schabbat. Die Bezeichnung Berches stammt vom
hebräischen Berachot ab, was „Segen“ bzw. wörtlich
„Segens-Sprüche“ bedeutet.

Der Berches nach dem Schabbatgesetz

Die ursprüngliche Art des Berches besteht aus 12 Teigsträngen,
welche die 12 Stämme Israels symbolisieren sollen.
Die auf den Berches gestreuten Mohnsamen bedeuten
die Verheißung Gottes an Abraham: „Siehe gen Himmel und zähle die Sterne! So zahlreich sollen deine Nachkommen sein“ (1. Mose 15,5)

Es gibt aber keine Vorschrift wie der Berches auszusehen hat.
Früher stellten ihn die Jüdischen Hausfrauen in Großeicholzheim meist mit einem Dreistrangzopf her.

Der Schabbat

Bei den Juden ist der Schabbat der Feier und Ruhetag der
Woche.
Der Schabbat beginnt am Freitag mit der Dämmerung und endet nach 25 Stunden am Samstag.
Ebenso wie bei den Christen der Sonntag, wird der Schabbat
mehr oder weniger streng eingehalten.
Der Berches musste am Freitag vor Einbruch der Dunkelheit
gebacken sein, da es verboten ist am Schabbat zu arbeiten. Deswegen mussten die Zutaten für den Berches
rechtzeitig bereitgelegt werden. Auch durfte am Schabbat kein
Feuer angemacht werden.
Um dies Alles zu Umgehen, oblag es den Großeicholzheimer Bäckern
die Berches zu backen, Auch hatte es sich eingeführt dass der
„Fritze Beck“ am Schabbat im Winter die Öfen in der Synagoge beheizte.